Trigoli - ein Triadist -4-
Davon später mehr und dies nur dann, wenn ich spüre, dass auch ihr euch etwas anstrengt. Folgt ihr mir? Versucht ihr mich zu verstehen und auch meine Wege ein stückweit mitzugehen? Wege?
Das ist so ein Begriff aus eurem alten Weltbeschreibungskatalog, über den ich sofort gestolpert bin. Nun denkt nicht ich wäre überheblich. Ich bin es nicht, ich bin nur anders als ihr. Besser ausgedrückt; mein/unser Denkapparat funktioniert etwas anders als der eure. Mehr nicht. Schauen wir zum Beispiel euer Wortpaar entweder/oder an. Ihr wisst, was ich meine? ‚Gehen wir hier entlang oder gehen wir dort entlang?‘ Es war Eure Art so zu fragen. Man kann oder konnte eben nicht auf zwei Wegen gleichzeitig gehen. Auf Füßen nicht und gedanklich sowieso nicht. Auf Füßen können auch wir keine zwei Wege auf einmal gehen. Müssen wir auch nicht. Aber Denken funktioniert auf verschiedenen Wegen ohne Zeitversatz und schließt Kreuzungen nicht aus. Eure Denke war wohl nicht die intelligenteste und auch nicht die eurer Epoche noch angemessene.
Wie kann ich so etwas sagen?
Ihr hattet doch schon einen Chip entwickelt auf dem 53 Qubits ihre Arbeit taten. Ich glaube, er hieß SYCAMORE und wurde als das Quantenäquivalent zum normalen Chip beschrieben. Und seine Arbeitsweise ist ganz simpel erklärbar, wenn man sich drei verschiedene Alternativen vorstellen kann. Ein normaler Chip in euren Computern arbeitete mit zwei Alternativen zwischen 1 und 0. Das heißt, er konnte entweder diesen oder jenen Wert annehmen. 1 oder 0, 0 oder 1. Das war es. Der Qubit konnte in einer Art Unentschiedenheit für 0 oder 1 diese beiden Werte für eine gewisse Zeitspanne überlagern. Nun ja, tragisch war, dass er sich am Ende dann doch für einen der beiden Werte entscheiden musste. Aber in der Zeit seines Verharrens in der Entscheidung für den einen oder den anderen Wert war er, so könnte man sagen, zumindest auf zwei Wegen gleichzeitig, oder gar auf einem dritten Weg unterwegs. Und genau diese Passage nutzten eure Wissenschaftler, um Berechnungen durchzuführen, die auf Computern mit normalem Chip wesentlich länger gedauert haben. Wenn wir gerade bei den Wissenschaftlern sind, darf ich vermuten, dass zumindest einige davon, auch jene ‚Quantenfreaks‘ die die Quantencomputer entwickelten, vom überschäumenden Potential der Wissenschaften gewusst haben müssen, wenn man Wissenschaftskreuzungen zugelassen hätte und nicht nur auf dem einen oder dem anderen Forschungsweg gewandelt wäre.
So nach dem Motto:
‚Immer schön am Seil des eingeschlagenen Bildungsweges entlang gehangelt bis man endlich ein Diplom erangelt.‘