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Trigoli - ein Triadist -30-


Nun steht sie vor dem Haufen aus wildem Geäst und als sie noch überlegt, ob sie alles so liegen lässt, hört sie Geräusche und entdeckt direkt über sich, ein Vogelnest. Sie beobachtet lange das rege Treiben und stellt sich vor, wie es so wäre im Überflug, aus einer ganz vergessenen Perspektive. Wenn sie die Form der Welt, so ganz für sich, ganz allein genieße. Sie weiß schon wie, sie sieht der Vögel beider Schwingen und sie sah sie so noch nie. So erhaben ihr Gefühl und die Gedanken nur Gewühl, will sie es schnell in Fassung bringen. Nur nicht vergessen, die Vogelschwingen. Dies ist ihre Intuition. Es geht nicht ohne beide Seiten und doch müssen sie sich irgendwie meiden. Erst wenn der Flug beendet ist, können sie sich überschlagen und vereinen im Ist. Ist ist der Vogel oder was immer auch sonst und Laritri spürt tief und da ist es wieder und garnicht wie sonst. 

Es fährt ihr wie ein Blitz durch alle Glieder, ‚schon gewusst‘, klingts auch überheblich, wird’s gleich korrigiert, denn es ist doch im universalen Virtualhirn passiert. Sie hat es in Gedanken probiert, mit den Gedanken experimentiert. Die gefallenen Riesen, im feuchten Grün zerfließen, das unauffällig kleine Getier und wer sind wir? Die toten Äste aus nützlichem Holz, das Vogelnest ganz da oben im Baum, das Leben darin, der Blick aus der Höhe, was können die Fliegenden noch alles sehen? Es ist wie ein Traum.
So ungewöhnlich ihr all das erscheint, sie spürt es und fühlt wunderbar, wie sich ihr Zweifel und das Gesehene im Vorstellbaren, vereint.
Ein Experiment, in Gedanken entstanden. Ganz anders ist es als sie es gedacht.
Denn jetzt weiß sie, was sie tun muss und will, sie wird zur Schwinge und sucht nach der zweiten. 

Wer oder wie soll diese Schwinge sein und ihr fällt etwas grandioses ein.
                            Trigoli verbringt einen Tag im Grübeln, denkt an den Traum, der Handnutzenlernlehrer bemerkt seine Abwesenheit. Er erinnert ihn an seine Warnung mit dem Leichtsinn, die Hände zu benutzen. Als er das Geräusch des Knarrens nachmacht fällt Trigoli der ganze Traum wieder ein und auch der Name des Helferleins. 

TIEBRA, so hieß es, oh Triagott. Es ist eine sie und ja, ich habe mich gleich sehr gut mit ihr verstanden. Was soll ich nur tun?
Laritri hat es gewusst. Woher konnte sie nur wissen? Sie hat mich entdeckt. Aufgedeckt?
Sie gehen in den Wald, der Lehrer erklärt aus was die Türen gebaut wurden, kein Scharnier ohne Tür, kein Denken ohne Eintritt in einen unsichtbaren Raum, so das Thema dieser Unterrichtsstunde.
Aus der Traum! Tiebra, kommst Du wieder in der Nacht, wenn ich an die ARBEIT denke?

Laritri hört alles mit aus ihrem Versteck…